Erlöser­kirchen­gemeinde Düssel­dorf
Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK)
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Geschichte der lutherischen Gemeinde in Düsseldorf

Vom Anfang des 19. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts

Die Union von lutherischer und reformierter Kirche wurde nicht überall widerspruchslos hingenommen. Insbesondere in Schlesien forderten Pastoren und die Professoren Scheibel, Huschke und Steffens die Wiederherstellung der lutherischen Kirche. Anfangs vom Staat verfolgt, wurden viele Menschen zur Auswanderung nach Nordamerika und Australien gedrängt. 1845 konnten die verbliebenen, am lutherischen Bekenntnis festhaltenden Menschen die Duldung durch den preußischen Staat erreichen (Generalkonzession). Später werden die Gemeinden auch als altlutherische Kirchengemeinden bezeichnet, sind ihrem Selbstverständnis nach aber nichts anderes als die Fortsetzung der lutherischen Kirche, von der sich die unierten Gemeinden getrennt haben.

In Düsseldorf wird das lutherische Bekenntnis vor allem durch Amalie Franziska Focke, einer Enkelin von Friedrich Heinrich Jacobi und eine Tochter von Georg Arnold Jacobi, wieder zum Leben erweckt. Sie findet in Berlin zur lutherischen Kirche. Dieser will sie auch in Düsseldorf weiter angehören. 1844 wird durch Pastor Georg Wermelskirch, der aus Erfurt kommt, ein lutherischer Gottesdienst gefeiert. Auch in Essen und Köln treten Menschen wieder zur lutherischen Kirche über. Neben Pastor Wermelskirch helfen Pastor Friedrich August Brunn aus Steeden an der Lahn und Wilhelm Löhe aus Bayern.

Ab 1850 ist Pastor Rüger in Köln und versorgt auch Düsseldorf mit. Später gibt es auch einen Hilfsprediger, der direkt in Düsseldorf wohnt. 1866 gehören 33 Glieder zur Gemeinde. Aus Berlin zieht Karl. Fr. W. Schmidt zu, der Kirchenvorsteher wird und sich treu um den Aufbau der Gemeinde widmet.

1881 wird der Grundstein zu einer Kirche gelegt, die am 25. Juni 1882 geweiht wird. Sie liegt an der Kreuzstraße, wo heute die ausgebaute Immermannstraße verläuft. Die Kirche liegt in einem Innenhof, ein Ort der Ruhe inmitten der Stadt. Die Innenausstattung (Wände, Decke, Altarbild) wurden von dem Maler Eduard von Gebhardt gestaltet, der an der Düsseldorfer Kunstakademie lehrt.

1884 wird die Gemeinde vom preußischen Staat als juristische Person anerkannt. Um diese Zeit hat sie ungefähr 100 Mitglieder. 1891 wird Düsseldorf dann mit Pastor Berthold Schubert Pfarrsitz. Vom starken Zustrom an Menschen aus dem Osten des Reichs profitiert auch die Gemeinde. Vor dem ersten Weltkrieg gehören ungefähr 700 Glieder zur Gemeinde. Pastor Schubert tritt nach 53-jähriger Tätigkeit in der Gemeinde 1929 in den Ruhestand. Er hat die Gemeinde geprägt. Segensreich ist die Mitarbeit von Rudolf Rocholl, dem Schwiegervater von Pastor Schubert, der um die Wende des 20. Jahrhunderts seinen Lebensabend in Düsseldorf verbringt.

Nachfolger von Pastor Schubert wird Pastor Matthias Schulz, der nur bis 1934 in Düsseldorf ist. Das Gemeindeleben wird von kirchlichen und gemeindlichen Vereinen geprägt. So gibt es einen Frauen-, Jungfrauen-, Männer- und Jünglingsverein. Die Gemeinde hat ungefähr 350 Mitglieder.

Von 1935 bis 1944 versorgt Pastor Heinz Reymann die Gemeinde. Am 12. Juni 1943 werden Kirche und Pfarrhaus, in der Innenstadt gelegen, von Bomben zerstört.

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